GenoAGV

GenoAGV – Genossenschaftlicher Arbeitgeberverband Baden-Württemberg e. V.

Der Verband wurde am 11. Mai 1951 unter dem Namen „Arbeitgebervereinigung der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Württemberg e. V.“ gegründet. An der Gründungsversammlung in Stuttgart nahmen die Vertreter von 21 Molkereigenossenschaften, 10 Warengenossenschaften, einer Kreditgenossenschaft, einer Weingärtnergenossenschaft sowie die württembergischen landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft - Raiffeisen - GmbH teil. Die Einladung war vom württembergischen Landesverband landwirtschaftlicher Genossenschaften ausgegangen, der seinerseits selbst Tarifvertragspartner im Rahmen einer Tarifgemeinschaft mit dem „Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften in Baden und im „Milchwirtschaftlichen Verein Württemberg-Hohenzollern“ war.

Die Gründungsmitglieder waren sich darin einig, dass ein Bedürfnis für den Zusammenschluss der genossenschaftlichen Arbeitgeber unter Wahrung der grundgesetzlichen Bestimmungen in der Form einer selbständigen Vereinigung bestand, um den damals bereits gut organisierten Gewerkschaften gegenübertreten zu können. Den Gewerkschaften war es nach 1945 gelungen, durch eine Reihe von Haustarifen taktisch günstige Positionen aufzubauen und die einzelnen Unternehmen gegeneinander auszuspielen. In dieser Situation musste die Arbeitgeberseite ebenfalls eine breitere Organisation aufbauen.

Die Gründungsversammlung beschloss eine Satzung, deren Inhalt bis heute im Wesentlichen nicht geändert, sondern lediglich dem im Laufe der Zeit wachsenden Mitgliederkreis angepasst wurde. Erster Vorstandsvorsitzender war Eugen Grimminger, Präsident des Württembergischen Landesverbandes landwirtschaftlicher Genossenschaften - Raiffeisen - e. V., zum Geschäftsführer wurde Herr Dr. jur. Zeissl bestellt.

Bereits in der Gründungsversammlung wurden zwei Tarifausschüsse gebildet, nämlich einen für die Milchwirtschaft und einen anderen für die Lagerhaus- und Weingärtnergenossenschaften. Letzterem Ausschuss gehörte auch ein Vertreter der Württembergischen landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft (WLZ) an.

1955 trat der Milchwirtschaftliche Verein Baden-Württemberg e. V. mit 108 Einzelmitgliedern, darunter eine Reihe privater Unternehmen, dem Arbeitgeberverband bei. Damit war der Arbeitgeberverband Tarifpartner für die gesamte württembergische Milchwirtschaft. Diese Verstärkung der Mitgliederbasis führte zu einer entsprechenden Änderung des Vereinsamens in „Arbeitgebervereinigung der württembergischen landwirtschaftlichen Genossenschaften und des Milchwirtschaftlichen Vereins Baden-Württemberg e. V.“ sowie zu einer Erweiterung des Vorstands. Eine weitere Veränderung des Vereinsnamens erfolgte 1960. Die Mitgliederzahl hatte sich in knapp 10 Jahren vervierfacht und setzte sich mehrheitlich nicht mehr aus landwirtschaftlichen, sondern aus ländlichen Genossenschaften zusammen, nachdem auch die Kreditgenossenschaften verstärkt beitraten. Im Jahre 1970 wurden Satzung und Vereinsname erneut geändert, um der durch die Fusion der Genossenschaftsverbände in Württemberg erreichten wirtschaftspolitischen Einheit eine Entsprechung auf sozialpolitischen Gebieten zu schaffen und einem erweiterten Kreis genossenschaftlicher Unternehmen die Möglichkeit der Mitgliedschaft zu eröffnen.

Die württembergischen Volksbanken haben hiervon unter Aufrechterhaltung ihrer Mitgliedschaft beim AVR in Bonn allesamt Gebrauch gemacht. Mit diesem Vorgang wurde ein Modell für die Organisationsstruktur der Arbeitgeberverbände des genossenschaftlichen Bankgewerbes geschaffen, welches in anderen Verbandsbereichen des Bundesgebiets zum Vorbild wurde, nachdem die Volksbanken bisher keine regionale Betreuung in ihrer Eigenschaft als Arbeitgeber hatten.

Zur Angleichung an die anderen genossenschaftlichen Arbeitgeberverbände im Bundesgebiet wurde schließlich 1982 der Vereinsname in „Genossenschaftlicher Arbeitgeberverband Württemberg e. V.“ (GAV) geändert.

Seit der Zusammenfassung der tarifpolitischen Vertretungen der deutschen Kreditgenossenschaften im Jahre 1978 wirkt der Verband maßgeblich in der Tarifpolitik für das genossenschaftliche Bankgewerbe auf Bundesebene mit, zunächst im Rahmen einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem Arbeitgeberverband der Privatbanken sowie der Öffentlichen Banken.

Anfang der 80-iger Jahre war hinsichtlich der Mitgliederstruktur und der Aufgabenstellung das erreicht, was auch noch heute für den Verband prägend ist.

In allen Mitgliedsbereichen fanden jedoch seit der Anfang der 90-er Jahre zahlreiche Fusionen statt, insbesondere bei den Kreditgenossenschaften in Württemberg reduzierte sich die Anzahl von ursprünglich ca. 750 um ca. 75 %, wobei die Zahl der Mitarbeiter bemerkenswerter Weise kaum abgenommen hat. Insgesamt ergab sich aus den Fusionen eine verstärkte Nachfrage nach den Beratungsleistungen des Verbandes.

Im Vorfeld der Fusion zwischen dem Badischen Genossenschaftsverband (BGV) und dem Württembergischen Genossenschaftsverband (WGV) wurde bereits 2008 die satzungsgemäße Zuständigkeit auf ganz Baden-Württemberg ausgedehnt und der Verbandsname entsprechend geändert. Die Wahrnehmung der Interessen der baden-württembergischen Genossenschaften als Arbeitgeber und die arbeitsrechtliche Beratung erfolgt nunmehr im gesamten Verbandsgebiet des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes allein durch den GenoAGV als erster und immer noch einziger branchenübergreifender Arbeitgeberverband für Genossenschaften im ganzen Bundesgebiet.

Vorsitzender des Vorstands:

1951 bis 1966 Präsident Grimminger

1960 bis 1967 Minister Dr. Farny

1967 bis 1974 Präsident Dr. Brixner

1974 bis 1992 Verbandspräsident Dr. Kißling

1992 bis 1998 Verbandsdirektor Müller-Bardorff

1998 bis 2003 Bankdirektor Freiherr von Enzberg

2003 bis 2018 Verbandsdirektor Schorr

seit 2019 Präsident Dr. Glaser

Geschäftsführer:

1951 bis 1965 Dr. Zeissl

1965 bis 1972 Dr. Winter

1972 bis 2004 RA Decker

seit 2004 RA Fauser-Leiensetter (Hauptgeschäftsführer seit 2011)

Mitglieder des Vorstands:

Herr Andreas Haas - Volksbank Stuttgart eG - stv. Vors.

Herr Martin Beyer - Atruvia AG

Herr Martin Boschet - Hohenloher Molkerei eG

Herr Andreas Eckl - VR Bank eG Heuberg-Winterlingen

Herr Martin Schuhmacher - Volksbank eG Konstanz

Herr Wolfgang Ziegelbauer - Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG

 

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